Warum gehen auch Linke und Grüne den Verschwörungstheoretikern auf dem Leim?
Es gibt Polarisierung, Gereiztheit und das Gegeneinander, aber natürlich gibt es ein paar Dinge, die eigentlich weitgehend Konsens sind. Erstens haben wir alle den Lockdown satt. Den einen fällt die Decke auf den Kopf, die anderen sind einfach einsam, die dritten völlig überfordert von Homeoffice und Distance-Learning, wieder anderen können nicht mehr schlafen wegen der wirtschaftlichen Sorgen. Zweitens rauft man sich die Haare angesichts einer Regierung, die dauernd schlampt, wie etwa bei der Impfung. Drittens sinkt die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, sich weiter an Maßnahmen zu halten, wenn es nicht gerecht zugeht. Man selbst soll nicht einmal seine Freunde treffen, in den Gondeln in den Skigebieten dürfen sich zwanzig Leute drängeln – diese Bilder waren wirklich fatal.
Daher ist total verständlich, dass viele Leute die Maßnahmen einfach weg haben wollen. Aber wenn wir jetzt aufgeben, haben wir Ende Februar wohl die nächste echte Katastrophe.
Aber da hört die Einigkeit schon auf und der Hader fängt an. Es gibt Leute, die die Krankheit zwar nicht leugnen, aber die Maßnahmen dennoch weg haben wollen. Dann würden zwar einige zehntausend Menschen sterben, aber sie hoffen eben, dass sie nicht darunter sein würden – und auch ihre Oma nicht. Natürlich glauben diese Menschen dann auch ganz fest daran, dass es schon nicht so schlimm kommen würde. Und an diesem Punkt nähern sich diese „Wütenden“ dann den „Corona-Leugnern“ und völligen Spinnern an. Man klammert sich einfach an absurde Hoffnungen. Die Krise der Vernunft weiterlesen