Kategorie: Sonstige
„Glückseligkeit der Anderen“
Ist der politische Konsument der Schlüssel für ein nachhaltigeres Wirtschaften? Eine Reihe von Autoren antworten mit einem vorsichtigem Ja. Das hat Auswirkungen auf die Politiktheorie – und auf die Wirtschaftswissenschaften erst recht. Heureka, Dezember 2007
Surfen auf der grünen Welle
Der Trend geht zum Guten in der Wirtschaft. Ein WDR-Tageszeichen, 29.11.2007
Hier auch zum HÖREN
Kein Entkommen ohne Tragödie
Rossana Rossanda, die Grande Dame der italienischen Linken, hat ihre Memoiren vorgelegt. Ein großes Buch über jene Art von Illusionen, deren Verlust nicht nur eine Befreiung ist. Standard, 24./25. November 2007
Termine: Rossana Rossanda im tazafé
Am Mittwoch, dem 28.11.07, habe ich im tazcafé in Berlin um 20 Uhr eine Frau zu Gast, die fast ein Mythos der westeuropäischen Linken ist. Rossana Rossanda stellt im Gespräch mit mir ihre Autobiographie "Die Tochter des 20. Jahrhunderts" vor. tazcafé, Rudi-Dutschke-Str. 23, 10969 Berlin
Was Kraus wirklich sagte
Henryk M. Broder, zugleich Kasperl und Krokodil der deutschen Publizistik, wäre ja gerne ein Karl Kraus. Deshalb zitiert er fast täglich den großen K.K. mit dem Satz: „Es genügt nicht nur, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.“ Wie im Sektenwesen üblich, schreiben die Jünger vom Guru ab, was dazu führt, dass heute kaum mehr ein Eintrag in Broders Achgut-Netzwerk ohne dieses Zitat auskommt. Da Kraus es nicht verdient hat, für einen Satz berühmt zu werden, den irgendein Analphabet, der nicht abschreiben kann, erfunden hat (das muss nicht Broder selbst gewesen sein, das Falschzitat kursiert schon lange), sei hier ein für alle mal die korrekte Kraus-Wendung referiert. Sie stammt aus Das Berufsgeheimnis: „Viele würden in Redaktionen rennen, bedürfte es nicht die spezialste der Gaben. Es genügt nicht keinen Gedanken zu haben: man muß ihn auch ausdrücken können.“ (Fackel 697, Seite 60)
Ist ja auch viel krausianischer. Kraus scherte sich ja nicht so sehr um Leute, die auf holpernde Weise Blödsinn von sich gaben, er spießte vielmehr die journalistische Eigenart auf, mit großem Getue Unsinn zu sagen.
Ob die krause Falschlektüre, die den Satz in sein Gegenteil verkehrt, vielleicht gar symptomatisch ist?
Utopia.de: NGO mit unternehmerischen Mitteln
Konsumieren für eine bessere Welt ist ja das große Thema dieses Jahres. Gerade hat sich in München eine neue Initiative – oder muss man sagen: ein neues Unternehmen? – gegründet, das den politisch korrekten Lifestyle mit viel Verve, Chic und Promis propagieren will. Darüber wird ja gelegentlich viel die Nase gerümpft (eben erschien im "Zeit"-Magazin ein großer Spottartikel über den Prenzlauer Berg mit dem Titel "Bionade Biedermeier"), andererseits gäbe es wohl ein paar Probleme weniger, wenn alle mit American Apparel Klamotten rumlaufen und Autos mit geringem CO2-Ausstoß fahren würden. Also, das Webportal der bemerkenswerten Initiative der Münchner Unternehmerin Claudia Langer (Bild) heißt Utopia.de, und das soll "eine Nichtregierungsorganisation mit unternehmerischen Mitteln werden". Schauen Sie da mal vorbei.
Und wenn wir schon dabei sind: Die Freunde vom Social-Fashion-Label Armed Angels haben hier zu mir verlinkt, und das allein ist schon ein Grund, zurückzuwinken, sie haben es aber wegen ihren schönen und engagierten Shirts auch sonst verdient.
Neues vom Gutmenschentum
In meiner Nähe wohnt einer der Spitzenbeamten Österreichs, der sich gelegentlich von der Fahrbereitschaft abholen lässt. Bisher standen immer dicke Audis vor der Tür. Heute stand da ein Schlitten mit der Aufschrift: "Toyota Prius Hybrid Bundeskanzleramt". Also: Geht doch! Und noch was. Rechts unten auf diesem Blog sehen Sie eine Einschaltung von "Ärzte ohne Grenzen". Das ist Teil einer Kampagne dieser unterstützenswerten Organisiation. In deren Zuge werden Buttons auf diesem Blog, aber auch auf dem von Doris Knecht, Florian Klenk, Andrea Maria Dusl und Ernst Schmiederer geschaltet. Es lebe die Vernetzung!
Marxismus – eine Hautkrankheit?
Einen neuen originellen Beitrag zur Geistesgeschichte des Marxismus lieferte nun der britische Dermatologe Sam Shuster im British Journal auf Dermatology. Karl Marx, der schon früh an schmerzhaften "Karbunkeln" litt, wie er es nannte, laborierte in Wirklichkeit an der chronischen Hautkrankheit Hidradenitis Suppurativa. Eine Krankheit mit tiefgreifenden psychologischen Wirkungen. Wer sie hat, fühlt sich nicht wohl in seiner Haut, leide unter "psychischer Entfremdung". Und, ha, fragt Shuster: Hat Marx nicht die Theorie von der "Entfremdung" aufgestellt? Eben…
Was zum Lachen: Robert Treichlers „Religion der Ab’sdrusen“
Freund und Kollege Robert Treichler hat ein Buch über die "Religion der Ab’sdrusen" geschrieben. "Mi fix verheißener Erösung, den frommsten Pogromen und noch ewigeren Wahrheiten. "Auch für ewaltbereite Fundamentalisten geeignet". Sie sehen also schon: Ganz ernst ist das nicht. Aber dennoch wird ihnen manches an der Religion der Ab’sdrusen verdammt vertraut vorkommen. Leseprobe gefällig?
Was zum Lachen: Robert Treichlers „Religion der Ab’sdrusen“ weiterlesen
Globalisierungkritik, wie weiter?
Die Freunde vom Online-Feuilleton "Berliner Gazette" haben mir ein paar Fragen zur Globalisierungskritik gestellt. Hier meine Antworten.
Stipendium gefällig?
Vielleicht sollte ich dieses Medium gelegentlich auch für so was nützen, hilft vielleicht ja jemanden. Also, gerade ging bei mir dies ein:
Sehr geehrter Herr Misik,
eine neue Antragsrunde für IFK_Junior Fellowships hat begonnen…