Bildungspolitik. Wien braucht dringend eine Superuni für Supermänner, heisst es. Elite, einst verpönt, ist wieder in. Und Masse ist Mist – darauf kann sich sogar der Punk mit dem Bankdirektor einigen. Falter, Jänner 2005
Autor: Robert Misik
Das Label BHL
Ein bisschen Rimbaud, ein bisschen Beckham: In Paris ist die lange erwartete "Enthüllungsbiographie" über Bernard-Henri Lévy, das Zentralgestirn der Pariser Medienintellektuellen, erschienen. profil, Jänner 2005
Alles Kultur!
Politik wird zum "Kampf der Zivilisationen" oder als Entertainment zur Kulturware, die Ökonomie verkauft Lebensstile, Identitäten prallen aufeinander und Selbstmordattentäter drehen Homevideos – warum sich heute alles in Kultur auflöst. Standard & Falter, Februar 2005
Den Kopf hoch, nicht die Arbeit
Studie, Pamphlet, Plädoyer: Wolfgang Engler versucht uns vom Arbeitsglauben zu heilen und den Bürger vom Erwerb, von der Stelle zu emanzipieren. Zeit dafür wär’s. taz und Falter, Februar 2005
Ziemlich amtswegig
Vor vier Jahren wurde der Entschädigungsfonds für Nazi-Opfer eingerichtet. Geld werden die Überlebenden aber nicht so bald sehen. Innenansichten eines Skandals, an dem niemand schuld ist. Standard, Februar 2005
Mehr Gleichmacherei, bitte!
Selektion macht dumm, Gleichheit macht klug, zeigt Pisa. Dass wachsende Ungleichheiten Folgekosten zeitigen und damit ineffizient sind, gilt nicht nur für Bildungsdinge. Zeit, die Egalité, den verstaubten, alten Grundwert aus dem Keller zu holen. Falter, März 2005
Lob der Guerilla-Mentalität
Die Inquisitorenrhetorik der gegenwärtigen Dutschke-Debatte steht dem brutalen Triumphalismus eines Gudrun-Ensslin-Kassibers kaum nach. Dabei ist die Diskrepanz zwischen mangelnder Neuigkeit und Tabubruch-Gefuchtle besonders augenfällig. Der Versuch, eine Groteske zu verstehen. taz, März 2005
Heitere, flüchtige Dissidenz
Warum es wieder modern geworden ist, von der Vernissage zur nächsten Demo zu gehen. Ein Wegweiser durch die zeitgenössische linke Kultur und Subkultur. Der Vorabdruck aus der Falter Literaturbeilage, Frühjahr 2005.
Eine barbarische Religion
Ein Wutanfall: Ibn Warraq rechnet mit dem Glauben ab, in den er hineingeboren wurde. Die Geschichte des Islam erweist sich darin als Abfolge von Knechtung, Mord und Greueltaten. taz, März 2005
Aló Hugo
Venezuelas Präsident, der Haudegen Hugo Chávez, ist der neue Darling der westlichen Linken. Taugt der Caudillo von Caracas tatsächlich zum Säulenheiligen? Falter, März 2005
Kabul darf nicht Chicago werden
Ist der radikale Islamismus nichts weiter als eine neue Form des "Hasses auf den Westen", Teil einer Geistestradition, die von Herder über Hitler, Mao bis José Bove reicht? Ian Buruma und Avishai Margalit sehen das in ihrem Essay "Okzidentalism" so. taz, 30. 3. 2005
Der Krieg als Text
Die Guerilla und ihre Resonanzen: Jon Lee Anderson hat sich bei Aufständischen umgesehen, um den diskreten Charme des Partisanentums zu ergründen . taz, März 2005