Sind in zerfasernden Gesellschaften Solidarität und Rebellion überhaupt noch möglich? Über Sinn und Nebensinn der aufstrebenden Vokabel Prekarisierung / Standard Oktober 2005
Autor: Robert Misik
Die Multitude bei der Schreibarbeit
Die Literaten seien satt, feige und unpolitisch, hieß es im vergangenen Wahlkampf. Vergessen Sie’s! Die linken Literaten sehen sich heute bloß weniger als Anführer und mehr als Schriftführer des Fälligen. taz, Sonderbeilage Dutschke, Oktober 2005
„Eine richtige Entscheidung“
Interview. Oskar Negt über die sozialdemokratische Turbulenzen, die Nominierung Matthias Platzecks zum SPD-Chef und das mangelnde Krisenbewußtsein der politischen Klasse. profil, November 2005
Auf der richtigen Spur
Für Paulo Virno ist die Multitude die vorherrschende Seinsweise im Postfordismus. Daraus folgt kein neues revolutionäres Subjekt, aber eine Lage, die Revolten günstig ist. taz, November 2005
In the Ghetto
Was ist da in der Banlieu eigentlich geschehen: Intifada in Eurabia oder klassische Sozialrevolte? Nichts von beiden: Erst die soziale und kulturelle Deklassierung zusammen etablieren einen brisanten Demütigungskreislauf. Falter, November 2005
Merkels Spritzpistole
Erst wurde Rot-Grün niedergeschrieben, dann werden Arbeitslose als Abzocker und Parasiten bezeichnet – diese Woche wollen sich die Eigentümer "Spiegel"-Chefredakteur Stefan Aust vorknöpfen. Was ist mit dem einstigen "Sturmgeschütz der Demokratie" los? Falter, November 2005
Woody Allen der Frontreporter
Irak-Krieg. Chris Ayres ist Reporter der Londoner Times und war im Irak-Krieg bei den US-Marines eingebettet. Jetzt hat er eine neue Literaturgattung erfunden: Kriegsberichterstattung zum Zerkugeln. profil, November 2005
Die Marmor-Linke
Das Unbehagen am Kapitalismus zieht Kreise. Wir sind Helden stürmen die Hitparaden. Die linken Parteien erhalten bei drei Bundestags hintereinander eine strukturelle Mehrheit. Und "die Linke"? Die behauptet steif und fest, sie sei in einer Krise. Ein Essay für die Zeitschrift "Kommune", November 2005
Was heißt Globalisierung
Ein Kommentar für das Jahrbuch der Zukunftswerkstätte, Oktober 2005
„Unglaublich cool“
Interview. Paul Nolte, der führende Neokonservative unter Deutschlands Intellektuellen, über Angela Merkels Politikstil und die nüchterne Art, mit der die Große Koalition ihre Geschäfte aufnimmt. profil, Oktober 2005
Gravierende Kränkungen
Die im Dunklen sieht man nicht – ein Kollektiv deutscher Sozialwissenschaftler läßt sie in der Studie "Gesellschaft mit beschränkter Haftung" immerhin zu Wort kommen.
Liberaler Selbsthass
Nichts ist kläglicher, nichts ist verachtenswerter als die Toleranz. Eine Presseschau über Westeuropa nach Theo van Gogh.