Fisherman’s Friends

Ihr „embedded Blogger“ berichtet vom Heinz Fischer Wahlkampfauftakt im Wiener MAK 

 

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Noch ein paar Minuten, bevor Heinz Fischers Wahlkampfauftakt beginnt. Zeit, noch ein paar Fragen zu stellen. Eine könnte lauten: Was mach ich hier?

Also: Weil das auch in Österreich langsam auf die Sprünge kommen soll, dass Blogger auch im politischen Kerngeschäft als mediale Stimme neben den „normalen Medien“ wahrgenommen werden, haben Heinz Fischers Wahlkampfmanager Blogger engagiert eingeladen, von hier zu berichten. Nun bin ich natürlich kein Blogger sensu strictu, aber bitte. Das hier ist ein Blog. Und ich find das spannend, dass hier langsam die traditionellen Grenzen aufgeweicht und verschoben werden. Wenn man da dabei mitmachen kann, warum nicht.

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Herr Parlamentspräsident Martin Graf, ich distanziere mich!


Martin Graf, erstklassiger Dritter Nationalratspräsident von der FPÖ, ist sehr traurig: Immer müssten sich FPÖ-Politiker von der Vergangenheit distanzieren, aber ihre Kritiker, die distanzieren sich nie von was. Dieser Misik, schrieb er, hat sich doch auch nie von seinen „politischen Wurzeln“ distanziert. Aber hallo, das können wir schnell nachholen. Sie wünschen, wir spielen! Und das ganze gibts auch schriftlich und das schicken wir gleich an den Onkel Hans.
Aber es gibt Wichtigeres diese Woche. Arigona Zogajs hat jetzt auch in zweiter Instanz einen negativen Asylbescheid erhalten. Sie könnte jederzeit abgeschoben werden. Was kann man dazu noch sagen? Eines vor allem: Österreich muss Röthis werden

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„Nachrichten vom Ableben der SPÖ sind stark übertrieben“

Ex-SPÖ-Mandatar Josef Broukal hat ein Buch herausgeben mit dem leicht sarkastischen Titel: „Nachrichten vom Ableben der SPÖ sind stark übertrieben.“ Darin überlegen Atoren wie Barbara Blaha, Brigitte Ederer, Alfred Gusenbauer, Markus Marterbauer, Wolfgang Petritsch und Alexander Van der Bellen, wie tief das Loch ist, in dem die Sozialdemokratie steckt – und wie sie da wieder rauskommen könnte. Eine Leseempfehlung.

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Migranten? Ach geh, das sind doch unsere Landsleute!


Ein junger Mann schrieb vergangene Woche einen Leserbrief an das „profil“ – und der schlug richtig ein. Zehntausendfach wurde er im Internet verbreitet. Es kommt nicht oft vor, dass ein Leserbrief der meistgelesene Text in einer Zeitung ist. Aber in diesem Fall zu recht. Er beginnt so: „Ich heiße Marko Miloradovic. Ich wurde in einem Land geboren, das es nicht mehr gibt … Ich bin 22 Jahre alt und lebe seitdem ich denken kann in meiner Stadt, in meinem Innsbruck. … Mein Nachname endet mit -ic, ich spreche und schreibe besseres Deutsch als der Großteil der nationalen Gfraster. Ich habe das gleiche Recht, die Berge um Innsbruck zu lieben. Ihr seid nicht jene, die die Heimat gepachtet haben.“ Der Text traf einen Nerv, weil er die Lage der Mehrheit der Migranten zu Wort bringt, die längst ihren Platz in dieser Gesellschaft haben, die auch den gesellschaftlichen Aufstieg schaffen, die keine Probleme „machen“ und auch kaum Probleme „haben“ (außer, dass sie auf Schritt und Tritt diskriminiert werden und dauernd 150-prozentig beweisen müssen, dass sie ja eh nicht integrationsunwillig sind).
Link:
Marko Miloradovic‘ Brief ans Profil

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Ewige Wiederkehr des Neuen? Nein!

Innovativ wie die Altvorderen: Richard Barbrooks Montage-Essay „Die Klasse des Neuen“ ist durchzogen von der optimistischen, utopischen Kühnheit, wie sie für die Linke über ein Jahrhundert lang prägend war. Vorwort zum Buch „Die Klasse des Neuen“ von Richard Barbrook. Erschienen im Verlag Neue Arbeit. Das Buch zum freien Download gibt es hier.

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Die Krimhild und ihr Onkel Hans


Jetzt kandidiert also Barbara Rosenkranz für die Bundespräsidentschaft. Na und? Vor ein paar Tagen war sie noch für die Abschaffung des Verbotsgesetzes, weil die Meinungsfreiheit auch die Äußerung „absurder, skurriler und verwerflicher Meinungen“ dulden müsse. Mittlerweile ist sie anderer Ansicht. Dabei war die Charakterisierung ihrer Auffassungen als „absurd, skurril und verwerflich“ doch sehr treffend. Aber, okay: Sollen die doch ihre Krimhild aufstellen. Warum soll ich mich darüber immer echauffieren müssen? Warum soll ich mich darüber aufregen? Lachen wir die doch einfach aus! Warum sollen wir dauernd unsere Zeit und unsere Nerven auf solche Witzfiguren verschwenden?

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Ein Lob des Sozialstaats!


Guido Westerwelles Anti-Sozialstaats-Populismus ist nur besonders schrill. Aber allerorten wird der „Mittelstand“ aufgeganselt. Motto: Der „geschröpfte Mittelstand“ muss zahlen, damit andere in der „sozialen Hängematte“ faul abhängen können. Dabei hat gerade die Krise wieder einmal gezeigt, welche positiven Effekte der Sozialstaat für alle hat. Er hat die tiefen, irrationalen Ausschläge der Märkte korrigiert. Ganz zu schweigen von Effekten: In dem er Chancen umverteilt und allen eine Möglichkeit gibt, aus ihrem Leben etwas zu machen, schafft er Prosperität. Wie schrieb Heribert Prantl unlängst so schön in der Süddeutschen Zeitung: Das Leben fängt ungerecht an und hört ungerecht auf. Und dazwischen ist es nicht viel besser. Aber der Sozialstaat ist wenigstens ein Mechanismus, das Schicksal ein wenig zu korrigieren.

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