Was ist mit unseren Konservativen los?

Warum gibt es eigentlich keinen weltoffenen Konservativismus in diesem Land und warum sind die liberalen Christdemokraten so schwach? Warum gibt es in der ÖVP keinen Aufstand gegen Wolfgang Schüssel? Ein Gastkommentar zum Zustand der rechten Reichshälfte, erschienen dort, wo so etwas hingehört. "Die Presse" vom 19. Oktober 2006.

Und wer auch noch wissen will, wie das Publikum in diesem Milieu auf sowas reagiert, der findet die Postings hier.

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Versuchsweise extrem

Fundstücke eines Alleslesers 4 

Eine meiner Lieblingsformulierungen, die Leser meines Buches "Genial dagegen" wissen das, ist der Satz aus einem Brief Walter Benjamins an seinen Jugendfreund Gershom Scholem, er versuche die politischen Momente seines Denkens zu entwickeln – und zwar "versuchsweise extrem".

Wahrscheinlich ist das die hübscheste Formel, in der der Extremismus jemals aufgetreten ist.

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Ein europäisches „Wir“?

Am kommenden Freitag diskutiere ich im Wiener IHS über "europäische Identitäten" (siehe Termine". Zur Einstimmung hier schon einmal eine Rede, die ich im November 2000 im Wiener Künstlerhaus hielt. Die hieß damals: In zwei Richtungen blicken. Über die Möglichkeit und Unmöglichkeit eines europäischen "Wir".

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ÖVP-Watch

Unter dieser Rubrik werden interessante Neuigkeiten über das Verhalten der ÖVP nach ihrer Wahlniederlage dokumentiert. Für den Fall, dass die ÖVP doch noch bereit sein sollte, zu einer staatspolitisch verantwortlichen Rolle zurückzufinden, biete ich allerdings jetzt schon an, mich für alles Gewünschte zu entschuldigen, die Ehrenhaftigkeit aller Gatten und Gattinnen, Geliebter und Geliebten aller ÖVP-Funktionäre zu bezeugen und sogar eine Ehrenerklärung für den Gatten der Gesundheitsministerin abzugeben. Dazu hat sich, was bestimmt nicht ohne Grund sein kann, bisher ja nur eine Person in diesem Land bereit gefunden (Josef Cap)

Graff fordert Schüssels Rücktritt

18. 10. Endlich geht es los – Michael Graff, einstiger ÖVP-Generalsekretär, fordert als erster öffentlich Schüssels Rücktritt: "Ich sage: Schüssel muss gehen. Er hat einen Scherbenhaufen angerichtet – nach vielen großen Leistungen. Er kann jetzt nicht mehr weiter herum tricksen, es soll sich endlich ausgetrickst haben."

Weiter so!

Was auch eine schöne Pointe der Geschichte ist: Schüssel ließ die Grünen 2002 auflaufen. Hätte er mit ihnen koaliert, wäre er wahrscheinlich Kanzler geblieben. In dem Fall ist vielleicht nicht die Weltgeschichte das Weltgericht, aber zumindest die Lokalhistorie das Bezirksgericht.

Schüssel im O-Ton

Im Kurier vom 15. Oktober deutet der Wahlverlierer erstmals die Möglichkeit einer ÖVP-FPÖ-BZÖ-Koalition an: "Wir lassen uns nicht unter Druck setzen, weil es angeblich nur eine Möglichkeit gibt".

"Das wichtigste Entgegenkommen ist, dass wir jetzt an den Verhandlungen teilnehmen" – sagte Schüssel am 11. Oktober, um damit weiter "Kompromisse" auszuschließen.

Black Jokes – Jokes about Blacks

Kennen Sie den schon?

Schlagzeile: Gusenbauer: "Er wollte, dass ich Gebieter zu ihm sage."

Folgendes freilich ist kein Witz, sondern ernst gemeinter Inhalt einer ernst gemeinten Tickermeldung:

"ÖVP wirft SPÖ Postenschacher vor" und weiter: Auch Grasser besorgt: "Am meisten Sorgen macht mir, dass die SPÖ nicht einmal grundsätzlich gesagt hat, dass man keine politischen Eingriffe bei Postenbesetzungen wolle". Grasser! Man fasst es nicht! Haben Sie keinen Unglaubwürdigeren gefunden?

 

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„Es gibt sie noch, die guten Dinge“

Fundstücke eines Alleslesers – die Blogkolumne 3

Zu einer der hübscheren Ambivalenzen der Authentizitätssehnsucht, von der gestern hier die Rede war, zählt ja der Umstand, dass sie meist als Abgrenzung zum Konsumismus daherkommt. Motto: Ganz bei mir bin ich nur, wenn ich mich von den Waren nicht beherrschen lasse. Aber das ist natürlich Schnee von gestern. Denn schnell hat der Konsumkapitalismus erkannt, dass auch die Authentizitätssehnsucht ein wunderbarer Markt ist.

 

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„Ich will so bleiben wie ich bin“

           Fundstücke eines Alleslesers – Blogkolumne 2          .

Leserin Paula Z. hat zum gestrigen Fundstück ("Vaginageruch?") auf meinem taz-blog angemerkt, dass auch die "Selbstsorge" des Konsumenten, einmal in den Mittelpunkt der Werbung gerückt, "abschreckende Wirkung haben kann". Paula: "Der Slogan ‚Ich will so bleiben, wie ich bin!‘ beispielsweise …

 

 

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Vaginageruch?

Fundstücke eines Alleslesers – die Blogkolumne Nr. 1

Im Unterschied zur frühen Kosmetikwerbung stellt die heutige die Selbstsorge des Konsumenten und der Konsumentin in den Mittelpunkt, zeigt Wolfgang Ullrich in seinem neuen Buch Habenwollen: "Ging es damals darum, dank einer Creme oder eines Deos anderen besser zu gefallen und peinliche Situationen zu vermeiden, steht mittlerweile die Selbstsorge der Konsumenten im Zentrum." Das zivilisatorische Minimum – beispielsweise: "nicht stinken" – wird, bei den Adressaten der Kosmetikwerbung zumindest, vorausgesetzt.

 

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Österreichs Wahlwunder

Kann die SPÖ unter Alfred Gusenbauer das Kanzleramt erobern und die Fenster weit aufstoßen? Notwendig wäre es nach den sechs bleiernen Jahren der ÖVP-FPÖ-Koalition. Ein Wahlkommentar für die "Blätter für deutsche und internationale Politik", das renommierte Außenpolitik-Journal aus Berlin. Als pdf können Sie die leicht gekürzte Druckfassung hier lesen: Download file  Montag, 9. Oktober 2006.

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22. Oktober Schauspiel Frankfurt: Vom Nutzen der Utopie

Meine nächstenTermine

Am 20. Oktober diskutiere im Wiener IHS über "Perspektiven europäischer Identität".

Am 22. Oktober spreche ich im Schauspiel Frankfurt über den  Nutzen der Utopie für das Leben.

Voraussichtlich am 1. November diskutiere ich mit Peter Huemer, Doron Rabinovici u.a. über 20 Jahre Republikanischer Klub.

Und am 23. November habe ich Gösta Esping-Andersen, den dänischen Wohlfahrtsstaatstheoretiker, in meiner Reihe "Genial dagegen" im Kreisky-Forum zu Gast.

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