Wer ist, was kann Alfred Gusenbauer? Die Frage wird uns noch länger beschäftigen. Hier Ausschnitte aus einem politischen Porträt, das ich im Jahr 2002 in der "Neuen Gesellschaft / Frankfurter Hefte" veröffentlichte, dem SPDnahen Intellektuellenblatt, das von der Friedrich-Ebert-Stiftung herausgegeben wird. Der Schlüsselsatz, der heute noch gilt: "Wahrscheinlich würde Alfred Gusenbauer sogar ein recht guter Bundeskanzler sein." Annäherung an einen Bundeskanzler, Erster Teil
Kategorie: Sonstige
Die Freude wächst
Wie sehen Sieger aus? Wie Gusenbauer. Und wer bleibt eine Fussnote der Geschichte? Schüssel! Wer hätte das gedacht.
Der Nebel senkt sich. Aus Emotionen wird Nüchternheit und vielleicht aus erster Nüchternheit auch eine Emotion – schließlich sind aufgeklärte Bewohner der Mediengesellschaften trainiert darauf, ihren eigenen Emotionen mit angebrachter Skepsis zu begegenen.
Nun also, langsam kann man sich der Freude hingeben, dass wir "DIE" los sind, die arroganten Umfärber und die Hetzer. Die größte Freude vielleicht: dass Schüssel, dieser petit grande homme, nach nur sechs Jahren wieder verjagt wurde. Er wollte das Land nachhaltig prägen wie Kreisky und brachte es nur zur Fussnote der Geschichte – wie Klaus, wie Sinowatz. Ansonsten freilich eine seltsame Ungerührtheit – irgendwie sieht die Stadt auch nicht anders aus als vorgestern, sie wird von den selben Leuten bewohnt. Dass diese Regierung de facto weg ist, fällt im Alltag eben kaum auf – was ja nicht schlecht ist, sie ist uns im Alltag ja auch nicht so aufgefallen, als sie noch da war.
Und Gusenbauer? Vielleicht haben wir ihn alle unterschätzt. Vielleicht hatte er recht, und alle, die ihn zuletzt mit wachsender Skepsis betrachteten, unrecht.
Wahlen: Ein Ende, aber auch ein Anfang?
Die Schüssel-Haider Koalition ist Geschichte, die SPÖ wieder stärkste Partei. Aber was folgt daraus? Ein Kommentar für den Standard, Ausgabe 2. Oktober. (Fertiggestellt 1. Oktober, 19 Uhr)
Ob ich erklären könne, dass man SPÖ wählen soll…
fragte mich das Wiener Magazin "Datum". Klar, wird schon gehen, sagte ich. Das ist das Ergebnis.
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Erst wird gewählt – dann wird Merkel Kanzlerin.
Rot-Grün – ein Nachruf. Datum, Juni 2005
Was heißt Globalisierung
Ein Kommentar für das Jahrbuch der Zukunftswerkstätte, Oktober 2005
Das Kapital. Eine Rezension
Wie der Kommerz in alle Poren dringt. Schwierig, aber noch immer faszinierend und von erstaunlicher Aktualität: "Das Kapital" von Karl Marx. Eine Rezension für den "Fluter", die Online-Zeitung der deutschen "bundeszentrale für politische bildung". April 2004