EU-Verfassung. Europas Lenker geben nach dem "Non" und dem "Nee" Durchhalteparolen aus – ein sicherer Weg, die Verfassung endgültig umzubringen. Doch noch gibt es eine Chance: die Verfassung verschlanken, neu redigieren und die empörendsten Passagen rausstreichen. Falter, Juni 2005
Kategorie: Texte aus dem Falter (Wien)
Gewaltlockungen
Die RAF als vages Chiffre für Radikalität und die ewige existentialistische Frage: "Wie weit bist Du bereit zu gehen?". Die Berliner RAF-Ausstellung, nun in der Neuen Galerie zu sehen, trifft einen Nerv. Anbei: In Interview mit Ex-RAF-Frau Astrid Proll. Falter Steiermark, Juni 2005
Wir sind links
Seit Oskar Lafontaines Revival ist Deutschland im Linkspartei-Fieber. Im Kampf um jede Stimme hetzt der Ex-SPD-Chef gegen Zuwanderer. Nun grübelt die deutsche Linke, ob das neue Bündnis eine Chance oder eher eine Totgeburt ist. Falter, Juni 2005
Das gute Alte
Richard Sennett analysiert hellsichtig einige kulturelle Effekte des neuen Kapitalismus. Leider durchzieht sein neues Buch aber ein beträchtlicher kulturkritischer Mief. Falter & taz, Juni 2005
Heroische Gelassenheit
Siebzig Tote in Londons Innenstadt – und kein bißchen Hysterie. Europa hat offenbar mit dem Terror leben gelernt. Eine strategische Niederlage für die Terroristen: Denn die brauchen den Alarmismus und die Panikreaktionen, die sie auslösen. Falter, Juli 2005
Was ist gerecht?
Sozialpolitik. Die soziale Gerechtigkeit, eine der ältesten Menschheitsfragen überhaupt, ist neuerdings wieder das zentrale Thema aller politischen Debatten. Dabei hat jeder eine andere Idee, was genau darunter zu verstehen ist. Falter, Juli 2005
Die Halbschwarzen
Deutschland. Im Wahlkampf-Endspurt dreht sich die Stimmung wieder gegen Angela Merkel und die Unionsparteien. Das hat auch mit der inneren Zerissenheit der Konservativen zu tun, für die gilt: Denn sie wissen nicht, was sie tun sollen. Falter, September 2005
Keine Macht für Niemand
Deutschland. Schröder verliert triumphal, Merkel siegt desaströs. Ob Große Koalition, Ampel, Schwampel, Linksbündnis oder Neu-Neuwahlen: Jede Variante ist denkbar. Und wer sich zuerst bewegt, der hat verloren. Robert Misik. Falter, September 2005
Operation Lebenskunst
Essay. Das Prinzip der herrschenden Arbeitsmarktpolitik lautet: Weil es keine Jobs gibt, muss man die Arbeitslosen zur Annahme eines Jobs zwingen. Klingt irgendwie absurd? Man sollte sich von so offenkundig unsinnigen Praktiken verabschieden / Falter, Oktober 2005
Paradies auf Erden
Sozialpolitik. Ihre Unternehmen sind führend am Weltmarkt. Ihr soziales Netz ist eng geknüpft. Die Produktivität ist hoch. Nirgendwo gibt es so kluge Schüler, so viele Internetanschlüsse und so viele berufstätige Frauen. Wie machen das die skandinavischen Länder nur? Falter, November 2005
In the Ghetto
Was ist da in der Banlieu eigentlich geschehen: Intifada in Eurabia oder klassische Sozialrevolte? Nichts von beiden: Erst die soziale und kulturelle Deklassierung zusammen etablieren einen brisanten Demütigungskreislauf. Falter, November 2005
Merkels Spritzpistole
Erst wurde Rot-Grün niedergeschrieben, dann werden Arbeitslose als Abzocker und Parasiten bezeichnet – diese Woche wollen sich die Eigentümer "Spiegel"-Chefredakteur Stefan Aust vorknöpfen. Was ist mit dem einstigen "Sturmgeschütz der Demokratie" los? Falter, November 2005