In der internationalen Debatte wird Richard Wilkinsons und Kate Picketts Buch »Gleichheit ist Glück« bereits als »game changer« gesehen – als eine Studie, die das Zeug dazu hat, die Diskurse zu verändern und vielleicht sogar die Politik auf eine ganz neue Bahn zu bringen. Was passiert da eigentlich gerade? Berliner Republik, Juli 2010
Kategorie: Sonstige
Neues aus der Parallelgesellschaft
Immer wieder sind wir mit integrationsunwilligen Großfamilien konfrontiert, die ihre fremden Bräuche in unser schönes Land tragen und eigenwillige Festivitäten feiern. Meist erfahren wir bloß nicht, was hinter den hohen Mauern der Parallelgesellschaft so vor sich geht. Diese Einladung landete auf Umwegen in unserem Postfach. Private Details und die unschuldigen, minderjährigen Kinder wurden unkenntlich gemacht.
Bankenkrisen und Staatsschulden-Krisen
Von dem Buch „Dieses Mal ist alles anders“ der US-Wissenschaftler Carmen Reinhart und Kenneth Rogoff war hier schon dann und wann beiläufig die Rede. Anhand einer Fülle von Datensätzen analysieren sie darin epidemische Boomphasen, die in Finanzcrash‘ endeten. Sie analysieren so ziemlich alle Finanzkrisen in den vergangenen Jahrhunderten. Zu den vielen interessanten Details gehört folgende Beobachtungen.
„Im Schnitt steigen die Staatsschulden in den folgenden drei Jahren nach einer Bankenkrise um 86 Prozent an. Diese indirekten finanzwirtschaftlichen Konsequenzen sind daher erheblich größer als die üblichen Kosten einer Bankenrettung.“ (Seite 32)
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Ich betreibe dieses Blog seit einigen Jahren und ohne allzu intensiver Arbeit daran ist er zu einem der meistgelesenen nichtkommerziellen Online-Formate in Österreich geworden. Deshalb will ich diesen Blog in den nächsten Monaten mit etwas mehr Engagement hochpimpen, um ihn zu dem führenden progressiven Weblog Österreichs zu machen. Ein bisschen habe ich damit in den vergangenen Wochen schon begonnen.
Es wäre aber unrealistisch, wenn man glaubte, das wäre ganz nebenher als Hobby zu schaffen. Und ganz ohne Geld ist das auch nicht zu machen. Deswegen wende ich mich mit der simplen Frage an Sie, ob Ihnen dieses Blog etwas wert ist. Die Sache ist ziemlich einfach: Je mehr Leute bereit sind, dafür ein bisschen zu spenden, umso intensiver kann ich mich der Arbeit an dem Blog widmen und umso mehr kann ich in technologische Innovationen und in die Entwicklung neuer multimedialer Formate investieren.
Insbesondere will ich in den kommenden Monaten den immer noch hegemonialen simplen Wahrheiten der neoliberalen Marktfetischisten etwas entgegen halten und durch das Engagement von Gastautoren für eine lebendige, mehrstimmige Debatte sorgen. Ich habe mich in den vergangenen Monaten sehr intensiv mit internationalen Beispielen beschäftigt und kann mit ziemlicher Sicherheit sagen: die Erfahrung zeigt, dass man mittlerweile mit professionell gemachten Blogs die politische Meinungsbildung erheblich beeinflussen und auch Druck auf die Politik machen kann. Österreich hat das bitter nötig.
To make things short: Jeder Beitrag, ob 100.- Euro oder nur zehn oder zwanzig Euro hilft. Je mehr reinkommt, umso besser wird das Ding. Und ich wag’s ja fast gar nicht zu sagen: Daueraufträge bringen Planungssicherheit. Für Ihre Beiträge habe ich ein eigenes Konto eingerichtet:
Robert Misik
Kontonummer: 50386-142-129
Bank Austria
Bankleitzahl: 12000
IBAN: AT301200050386142129
BIC: BKAUATWW
Ich danke Ihnen schon einmal für Ihr Engagement und hoffe, Sie sehen die Sache so wie ich: Sudern reicht nicht! Let’s do it!
Herzlich,
Ihr
Robert Misik
Es gilt das gestammelte Wort
„Wir standen vor einem Todestal, wo wir eine goldene Brücke darüber gebaut haben. Jetzt sind wir am anderen Ufer, und keiner will was davon wissen, dass wir diese Brücke auch bezahlen müssen.“
Josef Pröll, Master of Metapher
Würden Sie von dem Mann ein Sparpaket kaufen wollen?
Steuermythen – lassen Sie sich nicht blenden!
Konservative Interessensgruppen haben es geschafft, Mythen über die steuerpolitische Realität tief im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern. Von Gastautor Niki Kowall.
…und daheim in Attnang-Puchheim ist es überhaupt am Schönsten!
„Als Paraguay gegen Italien eins zu null geführt hat, habe ich mir gedacht: Paraguay?! Das ist schon weit weg. Da war ich emotional sofort für Italien.“
Maria Fekter
Wenn man denkt, blöder gehts nicht, kann einem diese Frau immer wieder überraschen.
Heikle Detailfragen zur Staatsverschuldung
In einem an sich sehr instruktiven und sachkundigen Artikel von Andrea Rexer im jüngsten „profil“ über Staatsschulden hat sich an einer Stelle eine Ungenauigkeit eingeschlichen, die recht symptomatisch ist für das reflexartige Denken, wenn die Rede auf Budgetdefizite kommt. Und zwar referiert Rexner die Studienergebnisse von Kenneth Rogoff und Carmen Reinhard wonach das Wirtschaftswachstum leide, „wenn Staaten mit mehr als 90 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung in der Kreide stehen“. Soll heißen: Wenn der Staatsschuldenstand mehr als 90 Prozent des BIP betrage, treten signifikant niedrigere Wachstumsraten auf. Nun zeigt das die Empirie nicht: Die Empirie zeigt nur, dass Staaten mit mehr als 90 Prozent Verschuldung niedrigere Wachstumsraten haben. Sie zeigt aber keinen Wenn-Dann-Zusammenhang. Die Empirie zeigt also nicht: Wenn die Staatsverschuldung hoch, dann schwaches Wirtschaftswachstum. Es dürfte nämlich eher andersrum sein: Wenn ein Staat in eine langandauernde Krisenphase mit niedrigen Wachstumraten gerät, dann steigt in aller Regel natürlich auch die Staatsverschuldung relativ zum (niedrigen, kaum wachsenden) BIP. Man mag das für eine Kleinigkeit halten, aber ideologisch geht es bei diesem Detail ums Ganze: Nicht hohe Staatsschuldenstände sind das Problem, sondern sie sind dann ein Problem, wenn die Wirtschaft dümpelt.
Wir haben die Politik der Kleinlichkeiten satt!
Meine Rede vom Heldenplatz, Kundgebung „Genug ist genug“, 1. Juli 2010 zum nach-sehen und nach-lesen
#genugistgenug – das line-up
Letzte Details zur heutigen Kundgebunng am Heldenplatz: Beginn 18.30. Guter Tip: Trinkwasserflaschen mitnehmen!
Mit Barbara Blaha, Pfarrer Josef Friedl, Araba Evelyn Johnston-Arthur, Terezija Stoisits, Willi Resetarits, Rudolf Scholten, Robert Misik und einer Videobotschaft von Elfriede Jelinek.
Musikgigs von Fuchs MC, Gustav, Violetta Parisini und Ginga
cu all!
Genug ist genug!
Wollte Euch hier ein bisschen updaten, was die morgige Demo um 18.30 am Heldenplatz betrifft. Viel ist gelungen in den vergangenen fünf Tagen. Alle Zeitungen praktisch voll heute mit Vorberichten, mit den Aufrufen, mit den „Promis“, die aufrufen. Und das ist wichtig: Weil, damit sowas wirklich groß werden kann, müssen ja erst einmal alle Menschen wissen, dass es stattfindet. Und da sind wir gut unterwegs. Aus Linz rollen Busse. Die GPA-djp ruft auf, ebenso Eisenbahnergewerkschafter Rudolf Kaske, die Volkshilfe, die Grünen, Eva Glawischnig, Oberösterreichs SPÖ-Chef Josef Ackerl. Bei der Unterstützerliste unter dem Aufruf haben wir aber darauf geachtet, keine aktiven Politiker auf der Liste zu haben.
Die Liste der Aufrufenden wird immer Länger. Heute kamen noch Frank Hoffmann, Gerhard Haderer, Karl Markovics, David Schalko und die Band TEXTA dazu. Die gesamte Liste ist hier.
Sprechen werden bei der Demonstration etwa der Pfarrer Josef Friedl, Elfriede Jelinek ist mit einer Videobotschaft dabei. Ansonsten wird an der RednerInnenliste noch gefeilt. Live-Gigs gibts u.a. von Gustav, Ginga usw.
Ach ja, und einen twitter Hashtag haben wir auch gewählt. War naheliegend: #genugistgenug
Pars Pro Toto ein paar Ausschnitte aus der Kolumne von Kollegin Doris Knecht im gestrigen Kurier: „Das sollte, nein: das wird eine kraftvolle Demonstration werden, ein starker, spürbarer Widerstand. Ein lautes: nicht mit uns! Nicht in unserem Namen! Schluss damit: Es ist jetzt genug. Wir sehen uns dort, am Heldenplatz, am Donnerstag, um 18.30 Uhr.“
„Whose street? Our street.“
Wer soll für die Krise zahlen? Der G-20-Gipfel in Kanada provoziert massive Proteste. Von Gastautor Thomas Gegenhuber.