Das Phänomen

USA. Barack Obama, der neue Star der Demokraten, hat erste formelle Schritte zur Präsidetnschaftskandidatur eingeleitet – und versetzt Amerika in einen Obama-Taumel. Der charismatische Anwalt könnte Hillary Clinton aus dem Rennen werfen und erster schwarzer Präsident Amerikas werden. Falter, 18. Jänner 2007

 

Als Barack Obama unlängst auf einer Parteiversammlung der Demokraten in Effingham, Illinois, zu Gast war, wurde er von einem lokalen Funktionär mit folgenden Worten begrüßt: „Ich suche einen intelligenten Mann, einen mit Charisma, einen der seine Partei vereinen könnte, der Schwarze und Weiße vereinigen könnte. Kennen Sie so jemanden?“ Obama lächelte: „Kenn ich nicht. Aber wenn ich einem begegne, dann werde ich es Sie wissen lassen.“

 

Das Auditorium zerkugelte sich…

(Story Continues Below)

Obamas Video-Ansprache, mit der er die Etablierung eines Vorbereitungskomitees für die Präsidentschaftswahl ankündigt:

 

 

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Diagnose: Asozialität

Noch einmal zum Thema Unterschicht, diesmal etwas anders: Die deutsche Politik entdeckt die „Unterschicht“ – und fragt sich, ob das U-Wort nicht politisch unkorrekt ist. Dabei ist eines viel unkorrekter: die Leugnung des Problems, dass ein ganzes Milieu in Aussichtslosigkeit lebt. Falter, 25. Oktober 2006

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Der Tod, der geliebte

Osama bin Laden sei im August an Typhus gestorben, berichtet eine französische Zeitung unter Berufung auf Geheimdienstgquellen. Wenn’s stimmt, wird uns das noch länger beschäftigen. Für’s erste aus diesem Anlass eine "kurze Kulturgeshichte der al Kaida", wie sie 2004 im Falter erschien: Wie der Djihadismus zu einer Terrorreligion wurde, die vom Triumph des Todes über das Leben träumt.

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Der erste Hippie

Lebende Mythen. Ein Denkmal feiert Geburtstag: Fidel Castro, linker Macho in Olivgrün, wird achtzig. Aber wer ist der „Comandante en Jefe“: Ein romantischer Held? Oder eher altersstarrsinniger Tyrann? Falter, Juli 2006 

„So oft, wie man mich schon totgesagt hat, wird es wahrscheinlich niemand glauben, wenn es dann soweit ist“, sagte Fidel Castro vor kurzem. Demnächst, am 13. August wird der „Comandane en Jefe“ Achtzig und, soviel ist sicher – er lebt noch. Es wird die große Party eines großen Mythos – des Mysteriums Castro.

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Wir gegen sie

Nach den Karikaturenstreit: Wenn identitäre Konflikte nur lange genug beschworen werden, dann gibt es sie irgendwann auch. Anatomie einer Kriegspsychose Falter & Frankfurter Rundschau, Februar 2006

 

Es riecht nach Krieg. Zumindest bekommt man langsam eine Ahnung davon, wie das in früheren Zeiten einmal gewesen sein muss; wie eines das andere ergab. Sich plötzlich gegenüberstanden: Wir gegen sie.

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Stop making capitalism!

Kapitalismuskritik. Das Unbehagen am "System" kommt in der Mitte an. Keiner kann mehr hören, dass es zu Kürzungen und Kündigungen keine Alternative gebe. Ein Sturm im Wasserglas? – Falter, Frühjahr 2005 

Sie hoffe, sagte die Theaterregisseurin Andrea Breth vor einigen Tagen, "die Menschen stehen auf und machen all diesem Getöse ein Ende. Ich hoffe auf eine Revolution. Die wird kommen, und sie wird furchtbar werden".

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Die arrogante Weltmacht

Die Falter-Story zum Bush-Besuch 

George W. Bush’ außenpolitische Fehler sind nicht einfach Fehler, die so passieren. Es sind Fehler, die typisch sind für eine Regierung, die über das gesunde Maß hinaus von der Richtigkeit ihrer Mission überzeugt ist – und im Rest der Welt nur Idioten oder Whimps sieht.

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„Bush hat 9/11 gekapert“

Pünktlich zum Jahresstag erzählt sich Amerika die Geschichte vom 11. September neu und verwandelt sie in einen uramerikanischen Mythos über die Tapferkeit freiheitsliebender Menschen, die unverschuldet zu Opfern werden. Das ist auch eine Strategie gegen die politische Instrumentalisierung des epochalen Momentes. 

 

Man sieht die Menschen, wie sie hastig nach unten fliehen und die Feuerwehrleute, wie sie nach oben stürmen. Den Rauch. Die Pfützen der Löscharbeiten. Die staunenden, fragenden, entsetzten Gesichter. Man hört Lärm, von dem man nicht weiß, woher er kommt. Was man nicht sieht in Oliver Stones neuen Film World Trade Center (hierzulande ab 28. September im Kino), das sind die bekannten Bilder, die, die sich aller Welt eingebrannt haben. Und dann realisiert man, dass die einzigen Menschen auf diesem Planeten, die die kanonisierten Sequenzen nicht kennen, die die Flugzeuge nicht gesehen haben, wie sie am 11. September 2001 in die Türme des World Trade Center in New York gekracht sind, jene Menschen sind, die sich in den beiden Türmen befunden haben.

 

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