Benjamin Barber, Politikprofessor und Bestseller-Autor, über das Erwachen der Demokraten, die düsteren Aussichten im Irak und das fundamentale Ressentiment gegen westlichen Kommerz und Amerikanisierung.
Sie haben vor den Risiken eines unilateralen Abenteuertums im Irak gewarnt. Heute erweist sich Tag für Tag, wie richtig solche Warnungen waren. Haben Sie damit gerechnet, dass ihnen die Realität so schnell und so blutig recht geben wird?
Barber: Meine Prämisse war, dass Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, sein Vize Paul Wolfowitz, Vizepräsident Richard Cheney und Präsident George W. Bush eben nicht das Lager der "Realisten" repräsentieren. Die Realisten werden in der Regel von der Realität bestätigt. Früher einmal waren die Krieger die Realisten. Aber heute kann keine Nation ihr Schicksal definieren ohne die Kooperation mit anderen, in einer Epoche der Interdependenz sind die Unilateralisten die Idealisten und die Multilateralisten die Realisten.
Das Buch:
Benjamin Barber: Imperium der Angst. Die USA und die Neuordnung der Welt. München, Beck-Verlag, 2003. 276 Seiten.
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